Buchtipp: „Sonnen und Kometen“, Erzählungen von Max Schatz

„Sie war wie eine Sonne, strahlend und lebensfroh, von Anbeginn ihres Lebens an einem zentralen, festen, begehrten Ort. Und er – ewig am Rand. Nur ein kleiner Komet, zur ewigen Wanderung durch die Finsternis des Alls, auf der Suche nach einer Heimat verdammt …“ (aus: „Sonnen und Kometen“ von M. Schatz)

Die in diesem Band gesammelten Erzählungen und Kurzgeschichten von Max Schatz geben Einblicke sowohl in das moderne Leben von Menschen mit russlanddeutschem Hintergrund als auch in die tragische Vergangenheit der Deutschen aus den Ländern der ehemaligen UdSSR. Vor allem sind es aber Geschichten über Gewinner und Verlierer, ob in Liebesbeziehungen oder in der Arbeitswelt, ebenso voller Romantik wie Melancholie, aber auch Satire.

Der Erzählband „Sonnen und Kometen“ von Max Schatz ist ab dem 1. September in allen deutschen Buchhandlungen sowie direkt über den BKDR Verlag bestellbar. E-Mail:  kontakt@bkdr.de oder via Tel.: 0911.89219599.

Details: ISBN 978-3-948589-54-7, Hardcover, 220 Seiten. Art.-Nr.: 9547, Preis: 16,- EUR.

Der Autor Max Schatz

Geb. 1981 in Tscheljabinsk (Russland), seit 1992 in Deutschland, ist im zweiten Beruf Übersetzer für Russisch. Er schreibt zweisprachig Prosa und Lyrik. Veröffentlichungen in Anthologien, Almanachen und Literaturzeitschriften Deutschlands, Österreichs und Russlands. Erschienene Bücher (Stand 2025): in Russisch: »Ostrov bandy pyati« (»Die Insel der Fünfer-Bande«, Jugend-Fantasyroman), Verlag »Soyuz pisateley«, Russland, 2019, ISBN: 978-5-00143-054-4; in Deutsch: »Nihilschwimmer« (Lyrikband mit Sonettenkränzen), ostbooks Verlag, 2020, ISBN: 978-3-947270-09-5; »111 Schachprobleme« (Schachbuch), Books on Demand, 2024.

Website des Autors: https://schachmax.jimdofree.com

1995-2025: Dreißig Jahre Literaturkreis der Deutschen aus Russland

Textwerkstatt, Festakt und Jubiläumslesung in Oerlinghausen

Der Literaturkreis der Deutschen aus Russland (LITO) feierte zusammen mit der Akademie am Tönsberg e. V. sein 30-jähriges Bestehen mit einem Programm rund um Geschichtenschreiben und interkulturelle Erzählungen.

Nach der Lesung in der Hedwigskapelle (c) LITO.

Vom 5. bis 7. September 2025 fand in den Räumen der Villa Welschen eine kreative Textwerkstatt statt, geleitet von der Paderborner Autorin Christiane Höhmann. Die Veranstaltung richtete sich an Erwachsene mit Migrationsgeschichte, insbesondere an Aussiedlerinnen und Aussiedler aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Ziel war es, persönliche Geschichten und Familienerzählungen literarisch zu verarbeiten. Höhmann gab inspirierende Schreibimpulse und begleitete die Teilnehmenden unterstützend, sodass neue Textentwürfe und Exposés entstehen konnten. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Techniken, die darauf abzielen, autobiografische Texte in Literatur zu verwandeln.

Festakt mit Dank, Würdigung und Blick in die Zukunft

Heiko Hendriks beim Grußwort

Am 6. September nachmittags fand ein Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Literaturkreises mit geladenen Gästen statt, der Raum für Dank, Würdigung, Reflexion und Perspektiven für zukünftige Kooperationen bot. Nach der Begrüßung durch Dr. Nike Alkema, der Leiterin der Akademie am Tönsberg in Oerlinghausen (vormals: Institut für Migrations- und Aussiedlerfragen – Heimvolkshochschule St. Hedwigs-Haus), richtete Heiko Hendriks, Beauftragter für Vertriebenen- und Aussiedlerfragen in NRW, ein Grußwort an die Anwesenden.

Artur Böpple, Vorsitzender des Literaturkreises, skizzierte in einer Festrede die Entwicklung der russlanddeutschen Literaturszene in den 30 Jahren. Ferner wurden vier langjährige Mitglieder des Literaturkreises mit Urkunden und Blumen für ihr ehrenamtliches Engagement gewürdigt; Agnes Gossen und Larissa Ulyanenko erhielten Ehrenmitgliedschaften.

Im Rahmen der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Dr. Nike Alkema moderiert wurde, sprachen Heiko Hendriks, Dr. Katharina Dück, Georg Smirnov, Melitta L. Roth und Artur Böpple u. a. über die Rolle der Literatur sowie ehrenamtliche und Zeitzeugenarbeit im Hinblick auf die tragische Geschichte der deutschen Vertriebenen und Spätaussiedler. Sichtbarkeit von Kultur- und Geschichte dieser Bevölkerungsgruppe war ebenfalls einer der zentralen Punkte bei dieser Diskussion. Die Veranstaltung hob u. a. die enge Verknüpfung von Literatur und Kulturpolitik hervor und zeigte Potenziale für weitere Netzwerke auf.

Podiumsgespräch. V.l.n.r.: Dr. Nike Alkema, Artur Böpple, Georg Smirnov, Dr. Katharina Dück, Melitta L. Roth und Heiko Hendriks (c) LITO.

Lesung in der Hedwigskapelle

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Literaturalmanach 2025: „Unser Schnee von heute“ ist erschienen

Der Literaturkreis der Deutschen aus Russland wird 30 Jahre alt!

Diese Ausgabe der „Literaturblätter der Deutschen aus Russland“ (Almanach) mit dem Titel „Unser Schnee von heute“ ist anlässlich des 30. Jubiläums des Literaturkreises der Deutschen aus Russland zur Leipziger Buchmesse 2025 im BKDR Verlag erschienen.

Der Literaturkreis wurde im Oktober 1995 gegründet. Heute wie damals, bei den ersten Ausgaben der Literaturblätter, dient diese Bücherreihe primär der Vernetzung, dem Austausch, dem Dialog sowie der Integration und Förderung der aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zugewanderten deutschen Autorinnen und Autoren. Ihre Themen möchte der Literaturkreis ins Gespräch bringen und auch junge Autorinnen und Autoren entdecken und ihnen eine Chance der ersten Publikation bieten. Dabei müssen die Beiträge nicht zwangsläufig nur von Schreibenden mit russlanddeutschem Hintergrund stammen. Mittels Übersetzungen einzelner Beiträge aus dem Russischen bemüht sich die Redaktion auch um die Aufrechterhaltung des literarischen Dialogs mit den in den Herkunftsländern lebenden Literaten und Künstlern. Darüber hinaus möchten wir über Themen ins Gespräch kommen, die von gesamtgesellschaftlicher Relevanz sind und bei denen die Perspektiven von Zugewanderten sowie kulturell divers „tickenden“ Autorinnen und Autoren an anderen Stellen zu kurz kommen.

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Buchtipp: Schwarzer Schabbat. Klagegedichte … von Andreas A. Peters

(Zweiter Teil des Bands heißt KRIEGSFUSS AN FUSS – PROTHESE. Fluchgedichte.)

Andreas Andrej Peters durchleuchtet die aktuellen Themen in einem Band, die Konflikte in Gaza und in der Ukraine, ihre Nebenschauplätze, verbindenden Linien und Implikationen. Er ist aktuell, ohne dem Zeitgeist zu verfallen, nimmt Stellung und fordert Haltung ein. Er ist streitbar und fordert Empathie ein, wo die Auseinandersetzung das Tolerierbare verlässt.

„Peters ist ein ,gnadenloser‘ Erzähler, der den Nerv der Zeit trifft.“ Fritz Huber, Lyriker, Salzburg.

„Ich finde überhaupt Peters neue Gedichte besonders stark. Und José Oliver ging es genauso. Und er ist ein sehr kritischer Hund. Anton G. Leitner, Lyriker, Verleger, Herausgeber der renommierten Lyrikzeitschrift „DAS GEDICHT“.

„Dass Peters Evangelische Theologie studiert hat, hat deutliche Spuren hinterlassen. Er klagt nicht nur an, er stellt die Ereignisse auf die Bühne des biblischen Hintergrunds, wo sie noch dramatisch an Wucht zulegen.“ Anton Thuswaldner, Literaturkritiker, Salzburg.

Erhältlich überall im regulären deutschen Buchhandel.

Der Autor:

Andreas Andrej Peters, Lyriker, Erzähler, Kinderbuchautor, Liedermacher und Übersetzer von Mandelstam, geboren 1958 in Tscheljabinsk-Ural (UdSSR), studierte Evangelische Theologie und Krankenpflege in der Schweiz, Gießen und Frankfurt am Main. Er arbeitete als Pastor, Seelsorger und Krankenpfleger. Mehrere Auszeichnungen, darunter SCIVIAS-Literaturpreis, ein Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds, Irseer Pegasus Autorenpreis, Literaturstipendium des Freistaates Bayern. Finale beim Dresdner Lyrikpreis und Lyrikpreis Meran. Zuletzt erschienen von ihm „Liebe & Hunger. Ein Leningrader Poem, Wasserschöpfen im Schwarzen Meer mit einem Flügel. Gedichte gegen den Krieg.“ Doppelband. edition offenes feld; „TRISTIA oder Zehn Himmel kostete uns diese Erde“, Ossip Mandelstam. Gedichte. Vollständige Neuübersetzung von Andreas Andrej Peters. edition offenes feld.

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Verleihung des 2. Nora-Pfeffer-Literaturpreises und Buchpräsentation

Nürnberg. Am 6. Dezember 2024 fand in den Räumen des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) eine besondere Veranstaltung statt, die sowohl dem Gedenken an den deutsch-kasachischen Schriftsteller Herold Belger (1934–2015) gewidmet war als auch die Erinnerung an die russlanddeutsche Schriftstellerin Nora Pfeffer (1919–2012) wachhielt.

„Herold Belger. Drei Saiten meiner Seele, drei Kreise meines Lebens“ – so heißt das neue Buch von Nina Paulsen, das pünktlich zu dieser Veranstaltung im BKDR Verlag erschienen ist und von der Autorin persönlich vorgestellt wurde. Belger wäre am 28. Oktober 90 Jahre alt geworden; aus diesem Anlass entstand die Idee zu dieser Publikation. In einer detaillierten Präsentation beleuchtete Nina Paulsen anschaulich das facettenreiche Leben, das Wirken sowie die Bedeutung des weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannten Schriftstellers Herold Belger.

Mehr als zehn Erstdrucke, allesamt Originalbuchausgaben von Belger, konnte das Publikum im Rahmen dieser Veranstaltung näher betrachten und darin blättern. Darunter befand sich eines seiner Schlüsselwerke, der große autofiktionale Roman „Das Haus des Heimatlosen“, der die Deportation der Wolgadeutschen und ihre Entrechtung nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR 1941 thematisiert. Der Roman, der in den deutschen Medien die ihm gebührende Resonanz noch nicht gefunden hat, wurde 2014 in einem Berliner Verlag mit Unterstützung der kasachischen Botschaft in deutscher Sprache herausgegeben und ist aktuell entweder in jeder deutschen Buchhandlung oder online bestellbar. Das gilt auch für das jüngste Sachbuch von Nina Paulsen über Belgers Leben und Werk.

Das letztgenannte Buch beleuchtet die äußerst facettenreiche Biografie Belgers, der sich selbst als „Zögling dreier Staaten – Russlands, Kasachstans und Deutschlands“ bezeichnete und der tiefgreifende Spuren in der Literaturgeschichte Kasachstans hinterließ. Belger schrieb auf Russisch, Kasachisch und Deutsch. Alle drei Sprachen und ihre jeweiligen Kulturen prägten das Leben und den Schaffensweg Belgers maßgeblich.

Preisträgerinnen Regina Sidonie Schill (2. von l.), Lorena Pircher (Mitte) und Julia Alina Kessel (2. von r.) mit den Jurymitgliedern Eleonora Hummel und Artur Rosenstern (c) BKDR
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Andreas A. Peters über Georg Smirnovs Lyrikdebüt „Zurichtungen“

Eine Rezension als persönlicher Brief an einen neugeborenen Dichter.

Lieber Georg, ist es ok, mein Du? So ist es einfacher und persönlicher.

Gestern zum dritten Mal die „Zurichtungen“ zu Gemüte geführt, manche tiefe Schicht aufgedeckt, aufwühlend … Diese Migrationserfahrungen waren mir sehr vertraut, manche weniger, ich bin Ende 1977 mit meinen Eltern ausgereist, da war die Luft, die Atmosphäre noch irgendwie freundlicher, willkommener seitens der Behörden und auch untereinander.

Lieber Georg, der Gedichtband „Zurichtungen“ ist dir sehr gelungen (schon der Titel spricht Bände!), „Zurichtungen“ ist mehr als eine Nachbearbeitung eines vorhandenen Rohzustandes der Seele, auch wenn nur „geschliffene Diamanten den Namen Brillanten tragen“. Deine brillante Idee, anhand von Vornamen die Kindheitserfahrungen poetisch und als Poesie in Prosa zu verarbeiten, durchzubuchstabieren, hat mich total angesprochen.

In „Andrej“ sind die Orte Leningrad, Dachau, Berdytschiw, Luhansk auf die Weltkarte geworfen und die Kriegshistorie leuchtet unbarmherzig auf. „ich nässe mich ein // ich scheiße mich zu // ich blute ich krampfe // du kommst nicht zur Ruh“. So kann ich zitieren und wiederholen und komme auch nicht zur Ruh. Du hast wieder in mir etwas aufgewühlt, das ich lange nicht an mich ranließ. „Reinhold“: „ich bin ein sowjetisches Kind // ein russischsprechender Junge // meine Hundeschule des Lebens // fängt gerade erst an“.

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„Prinz Libelle“ – ein sowohl märchenhaftes als auch höchst kunstvoll gestaltetes Buch

Ein Märchen? … Was machst du, wenn sich dir eines Tages unerwartet die Chance deines Lebens bietet?

Illustriert von der Autorin Irina Enss

Nicht das gewohnte Leben an einem Teich, das vielleicht im Schnabel eines Vogels geendet hätte, sondern ein Schicksal und Leben, von dem du nie zu träumen gewagt hättest. Wirst du dann den Mut aufbringen und diese Gelegenheit ergreifen? Das Buch Prinz Libelle von Irina Enss entführt dich in eine magisch-märchenhafte Welt, in der eine Libelle über ihr vorgezeichnetes Schicksal hinausfliegt.

„Es fühlt sich an, als hätte man ,Die Verwandlung‘ von Kafka auf den Kopf gestellt und in eine malerische, barocke Märchenwelt katapultiert – nur dass es einfach so gar nicht wie bei Kafka ist.“

Eine anonyme Leserin.

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Romanwerkstatt mit Eleonora Hummel

Nürnberg, 17. Juni 2024. Das BKDR und unser Literaturkreis veranstalteten vom 14. bis zum 16. Juni gemeinsam eine Romanwerkstatt mit der preisgekrönten Schriftstellerin Eleonora Hummel. Rund zwanzig Autorinnen und Autoren folgten der Einladung der Organisatoren und nahmen im Vorfeld des Seminars zunächst an der Stadtführung zum Thema „Russlanddeutsche Spuren in Nürnberg“ teil. Danach trafen sich die Teilnehmer in den Räumlichkeiten des BKDR, um sich der kreativen Arbeit zu widmen.

Workshopteilnehmer mit der Referentin Eleonora Hummel (c) BKDR

Ziel der Textwerkstatt war, deutsche Autorinnen und Autoren aus den Nachfolgestaaten der UdSSR zu professionalisieren, zu vernetzen und ihnen eine Möglichkeit zum intensiven Erfahrungsaustausch anzubieten. Themen wie Herausforderungen bei der Realisierung von Publikationen, Vermarktung und Präsenz von Autorinnen und Autoren in den Medien wurden ebenfalls diskutiert. Der Hauptteil des Workshops konzentrierte sich auf theoretische Aspekte des Romanschreibens: Ideenfindung, Struktur, Exposé, Sujet, Dialoge, Szenenentwicklung und Charakterisierung von Figuren. Die Teilnehmer hatten anschließend Zeit für individuelle Schreibübungen, vertieften einige Aspekte praktisch und stellten eigene Exposés und Romanprojekte zur Diskussion.

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BKDR Verlag und Literaturkreis der Deutschen aus Russland auf der Leipziger Buchmesse 2024

Die Leipziger Buchmesse (LBM 2024) ging am vergangenen Sonntag, dem 24. 03.2024, erfolgreich zu Ende. Auch dieses Mal reisten zur Messe mehr als 2.000 Aussteller und Verlage sowie mehr als 3.000 Mitwirkende aus aller Welt an. Rund 283.000 Besucher feierten nicht nur die Literatur im Allgemeinen, sondern gleichermaßen ihre Autoren und deren Bücher auf der LBM 2024. Die Lesereihe „Leipzig liest“, deren Veranstaltungen traditionell während der gesamten Messedauer an den verschiedensten Orten der Stadt angeboten werden, waren ebenfalls von großer Beliebtheit und gut besucht.

Unsere Autorinnen und Autoren während einer Buchpräsentation auf der LBM 2024.

Der BKDR Verlag nahm zusammen mit dem Literaturkreis der Deutschen aus Russland mit einem gemeinsamen Stand an der LBM 2024 teil. Wir sind froh darüber, dass das Publikum ein großes Interesse an den Büchern der deutschen Autorinnen und Autoren aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR zeigte. Viele interessierte Leser suchten den Stand des BKDR Verlags auf, um mehr über die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen zu erfahren.

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„können engel auf minen treten?“

Andreas Andrej Peters: Gedichte gegen den Krieg

(Eine Rezension von Nina Paulsen)

Nichts braucht ein Frieden dringender als den Aufstand gegen den Krieg. Andreas Andrej Peters ergreift Partei für alle Opfer von Kriegen, gedenkt der Gefechte um Leningrad im Zweiten Weltkrieg und erinnert an die aktuelle Situation in der Ukraine. Mit eindringlichen Bildern der Zerstörung, vehementen Flüchen auf die Kriegstreiber und ergreifenden Klagen für die Gefallenen dokumentiert und kommentiert der Dichter die Weltlage und ist das Sprachrohr für das Unbehagen aller Friedfertigen. Ein wichtiges, ein zorniges Buch im Großformat!“

Mit diesen Worten beschreibt der Schriftsteller, Literaturkritiker und Herausgeber der edition offenes feld (eof), Jürgen Brôcan, das jüngste Werk von Andreas Andrej Peters, das im November 2023 unter dem Titel „Liebe & Hunger. Ein Leningrader Poem. Wasser schöpfen im Schwarzen Meer mit einem Flügel. Gedichte gegen den Krieg“ erschienen ist.

Unter den russlanddeutschen Autoren, die in der bundesdeutschen Literaturlandschaft angekommen sind, steht der Lyriker, Erzähler, Kinderbuchautor, Übersetzer und Liedermacher Andreas Andrej Peters mit inzwischen 30 verfassten Büchern weit vorne. Die inhaltliche Bandbreite, die Peters in seinen wort- und bildstarken lyrischen und Prosawerken anspricht, ist komplex, vielfältig und vielschichtig, wobei die Achse Gott – Mensch dominiert – Gott und die Welt begegnen sich stets im Namen der Menschlichkeit.

Nicht anders ist es in seinem 30. Buch, das er selbst als sein Lebenswerk bezeichnet. Schon bevor das „zornige Buch im Großformat“ erschien, war es Peters gelungen, dem Thema öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen. So ging der Autorenpreis des 24. „Irseer Pegasus“ 2022 an Andreas A. Peters für eine Auswahl an Gedichten aus „Liebe & Hunger – ein Leningrader Poem“. Mit einem Auszug aus „Liebe & Hunger“ wurde er für das Finale beim 14. Dresdner Lyrikpreis 2022 nominiert.

Mit einer Auswahl von Gedichten aus dem Band wurde Peters zum Gewinner des „Bad Godesberger Literaturpreises 2022“ gekürt. In der Laudatio heißt es:

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