Haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch manchmal das Gefühl, mit Ihrem Latein buchstäblich am Ende zu sein? Dann sind Sie damit auf keinen Fall allein, denn immer wieder hört man (und manchmal liest man es sogar), dass die Unterscheidung zwischen Singular- und Pluralformen von Wörtern, die aus dem Lateinischen stammen und dort auf „-um“ enden, vielen Menschen auch im Deutschen Schwierigkeiten bereiten.
Da werden dann die Pluralformen, die auf „-a“ enden, behandelt, als wären sie eine Einzahl, und bekommen im schlimmsten Fall auch noch den Artikel buchstäblich vor die Nase gesetzt, der eigentlich der Singularform zustände. Besonders Übereifrige hängen dann an diese Form noch das Plural-s, wenn sie ausdrücken möchten, dass nicht nur von der Einzahl die Rede ist.
Da derartige Fehlgriffe auch bei Menschen, deren einzige Sprache das Deutsche ist, immer wieder auftreten (über die Gründe lässt sich nur spekulieren – vielleicht weil das -a im Deutschen eine Endung ist, mit der man eher den Singular als den Plural assoziiert), möchten wir hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Lateinische Wörter, die auf „-um“ enden, sind im Deutschen in der Regel sächlich:
das Antibiotikum, das Visum, das Periodikum.
Für die Pluralbildung wird ebenfalls die lateinische Form übernommen:
die Antibiotika, die Visa, die Periodika.
In einigen Fällen sind die Pluralformen im Deutschen gebräuchlicher, sodass man sie kaum noch auf die Singularform zurückführt, wie etwa bei „Betriebsinterna“. Dennoch handelt es sich auch hier um eine echte Mehrzahl, die den Pluralartikel verlangt und nicht noch mit einer zusätzlichen Endung versehen werden muss.
Carola Jürchott