Auf der Suche nach einem verlorenen Schatz – Zum Roman „Die Insel der Fünfer-Bande“ von Max Schatz

Max Schatz  wurde 1981 in der russischen Stadt Tscheljabinsk geboren und kam im Alter von elf Jahren nach Deutschland, wo er nun in Bayern lebt. Nach der Fachhochschulreife 2003 studierte er Elektro- und Informationstechnik in Nürnberg.  Bereits mit zehn Jahren startete er seine ersten Schreibversuche. In seinen ersten Jahren in Deutschland schrieb er einen Roman, in dem er anhand fiktiver Ereignisse seine Kindheit im Südural thematisierte sowie diese Jahre in Deutschland und die Versuche, sich an diese für ihn neue Welt anzupassen, was nicht so einfach war.

In einem Verlag im sibirischen Nowokusnezk, der einen Wettbewerb für Autoren ausgerufen hatte, erschien vor kurzem nun sein erster Abenteuerroman „Die Insel der Fünfer-Bande“ auf Russisch, der nach Angaben des Autors nichts Autobiografisches hat. Max Schatz hatte jedoch einen Teil seiner Kindheit in der Stadt Schitiqara verbracht, dort hatte er auch begonnen über die Abenteuer der fünf Viertklässler zu schreiben. Im Buch starten sie genau von dieser Stadt in Kasachstan aus eine Schatzsuche und finden nach langer Suche in einer Hölle zwei Kisten mit Schätzen aus der Zeit des Batu Khan, die sie zu Millionären machen. Nun haben sie die Möglichkeit, ihren Traum von einer eigenen Insel in einem See zu verwirklichen, ein Haus nach ihrem Geschmack darauf bauen zu lassen und weitere Abenteuer zu erleben. Einer der Helden namens Boris erblickt ein UFO, und es kommt zum freundschaftlichen Kontakt mit einem Außerirdischen vom Planeten Sons.

Der Kontakt zu irdischen Jungs aus einem Dorf am Ufer des Sees klappt dagegen weniger gut. Mit ihrem Anführer Philipp spionieren sie die Fünfer-Bande aus, okkupieren ihre Privatinsel „Vera“ bis zu den nächsten Ferien. Später stehlen Philipp und sein Agent Kusja das mit Funktionen eines Fliegers und Geländewagens ausgestattete U-Boot der Jungs, mit dem jene eine Reise um die Welt gemacht hatten, an deren Ende sie gezwungen waren, zu Fuß eine Wüste zu überqueren. Durch Teleportation landen alle dann auf dem weit entfernten Planeten Sons, ein Teil der Bewohner dessen wegen der sich verschlechterten Lebensbedingungen auf einen anderen Planeten (Snos) umgesiedelt hat und seine ehemalige Heimat bekämpft.

Aus dem Dorf am See hält das Mädchen Ljusja als einzige zu den jungen Inselbewohnern, von denen zwei sich in sie verlieben. Sie wird als Geisel von Philips Bande dort festgehalten und muss befreit werden … In allen ausweglosen lebensgefährlichen Situationen und den vielen Auseinandersetzungen findet sich immer im Handumdrehen eine rettende Lösung. Das größte Geheimnis der Insel Vera erfährt der Leser erst ganz zum Schluss, und das darf man nicht in einer Rezension verraten … Es bleibt bis zum Ende der Geschichte spannend …

Dieses Buch mit phantastischen Abenteuern, das vor so langer Zeit von Max Schatz in einer Erstfassung geschrieben und in den letzten Jahren gründlich überarbeitet wurde, hat den Stempel seiner früheren Neugier und Vorstellungen über das Leben auf anderen Planeten beibehalten. Aber man merkt auch seine gründlichen Recherchen und die Spuren von gelesenen Fantasy-Geschichten und gesehenen Filmen über den Krieg der Sterne, sowie seine Versuche, mit einfachen Worten das Wissen über komplizierte technische Abläufe und Entdeckungen der Jungs zu erklären. Zum Beispiel ist da das Geheimnis um Boris, der schon als Kind mit fast einsteinschem Wissen ausgerüstet war. Deshalb löst er als Teenager komplizierte technische Probleme, kennt die Relativitätstheorie und entwickelt sie weiter. Ob sich diese Erklärungen tatsächlich mit physikalischen Gesetzen übereinstimmen, bleibt dahingestellt.

Es ist ein Kinderbuch von einem jungen talentierten Autor, der sich viele Gedanken über die Geheimnisse des Universums und die Errungenschaften der Bewohner der Erde gemacht hat, über deren Zukunft nachzudenken die Leser eingeladen sind.

 

Agnes Gossen, Weilerswist