(aus: „Rapunzelzeiten“, Anthologie der Herforder AutorInnen-Gruppe, erschienen 2022 bei ostbooks)
Liebe Hilde!
Viele liebe Grüße von schönen Tagen in Bad Wildungen, bei herrlichstem Wetter. Aber ich sorge mich um Dich. Hoffentlich fühlst Du Dich bald weniger unglücklich und kaputt; sonst mußt Du wieder zurückgehen. Heinz kommt am 13.7. für ein paar Tage nach Bad Salzuflen. Herzliche Grüße
von Deiner Elisabeth und (unbekannterweise) von Heinz B. (9.7.83)
Ausgerechnet zu Beginn der Corona-Pandemie, um genau zu sein vor etwa zweieinhalb Jahren, am 7. März 2020, kam mir bei einem abendlichen Abstecher zum Supermarkt der Gedanke, ein ganzes Jahr lang keine neuen Bücher zu kaufen, sondern mich darauf zu beschränken, zuallererst meine eigene Bibliothek zu durchforsten, zu lesen oder mich alternativ auf die Suche nach vergessenen Büchern zu machen, Geschichten von lebenden und toten Freunden oder wenig bekannten Dichtern nachzuspüren. Von jeher haben mich Ruinen, alte Häuser, Festungen fasziniert, weniger wegen der Architektur, sondern wegen der Menschen, die dort lebten, miteinander lachten oder weinten, hofften oder verzweifelten und sich wahrscheinlich wie wir fragten, wie es wohl weitergeht. Wie wird das Leben ‚nach der Krise‘ sein? Genauso oder anders als vorher, und wenn anders, dann wie?
„„Es werde Mensch!“ – ein Essay von Artur Rosenstern“ weiterlesen




Oerlinghausen. Anfang Oktober 2016 trafen sich 24 Autoren des Literaturkreises der Deutschen aus Russland e.V. zur Tagung und zur Jahresversammlung des Vereins in der Villa Welschen in Oerlinghausen bei Bielefeld. Während der Workshops am 1. Oktober arbeiteten die Autoren in zwei Gruppen. Die Gruppe der Russisch-schreibenden Autoren leitete Larissa Uljanenko, die im Verein für die Redaktion des russischsprachigen Literaturalmanachs zuständig ist. Das Thema ihres Workshops war die Redaktion eigener Texte. Die Autoren bekamen hilfreiche Ratschläge und durften diese direkt im Workshop an ihren Texten anwenden. In der Gruppe der Deutsch-schreibenden referierte zunächst die diplomierte Übersetzerin aus Berlin Carola Jürchott, die bereits Lehraufträge an der Humboldt-Universität hatte, über die Möglichkeiten der Darstellung des Lokalkolorits und seiner Wiedergabe bei der Übersetzung und beim Verfassen von literarischen Texten.