Im vorigen Blogeintrag habe ich bereits aus dem Nähkästchen der Übersetzer geplaudert und möchte das in dieser Woche noch ein wenig fortsetzen. Ebensolcher Aufmerksamkeit wie Realienbezeichnungen bedürfen nämlich Eigennamen und Zitate. Eigennamen wie zum Beispiel Produktbezeichnungen werden häufig nicht übersetzt, sondern einfach übernommen. So gab es in der DDR beispielsweise auch Fernseher mit den Namen „Junost“ und „Raduga“, und jeder wusste, dass die Regierungsfahrzeuge „Tschaika“ (und nicht etwa „Möwe“) hießen. Hierbei ist nur darauf zu achten, dass das grammatische Geschlecht sich unter Umständen verändern kann. So sind der Lada und der Machorka im Deutschen männlich, während die Matroschka und der Samowar ihr jeweiliges Geschlecht behalten durften. In diesen Fällen hilft einem aber meist sogar schon der Duden weiter.
Auch bei Zitaten ist es manchmal ratsam, auf Praktiken zurückzugreifen, die zum Handwerk der Übersetzer gehören. Dass es Bibelzitate in beiden Sprachen gibt, versteht sich von selbst, und deshalb sollte man sie auf keinen Fall selbst neu übersetzen. Hier muss man im Deutschen jedoch eventuell darauf achten, für wen der Text bestimmt ist, und danach die jeweils passende Bibelübersetzung auswählen. Zumindest in evangelisch geprägten Regionen ist die Luther-Übersetzung die geläufigste, während die katholische Kirche mit der Einheitsübersetzung arbeitet. „Aus dem Nähkästchen geplaudert (2)“ weiterlesen