Lyrik aus dem Buch Mitteilungen einer Saatkrähe, Details siehe unter: www.brotundkunst.com/petersandreas
EWIGES FEUER
ich bin mit dem unbekannten
soldaten aufgewachsen beim
ewigen feuer. er kam wenigstens
aus dem krieg. der vater nicht.
meine mutter hätte ihn geheiratet,
andere witwenbräute hatten was
dagegen. er hielt wache tag und
nacht, im sommer und im winter.
jede feier fand zu seinen füßen
statt. er trat nicht mit füßen unsre
wodkalieder, treuebrüche. bei der
eidesformel legte ich meine hand
ins feuer. tschetschenienkrieger
legten ihre prothesen ins feuer.
afghanistanveteranen hielten die
krückenszepter über die flammen.
noch lange nach dem tod des
unbekannten soldaten hielt ich ihn
für einen schutzengel und dachte,
es wird ewig so bleiben.
I
MAMMOGRAFIE
mama, geh zur mammo,
papa war schon beim pappo.
sagt die kleine giraffi
zum
hals voller choreogra´fie.
II
LIEBESSPIELE
Hyäne spielt mit Hyäne ein
Mixed-Tennis, schlägt nach
Advantage ein Schnäppchen-AS. „Neue Gedichte von Andreas Peters“ weiterlesen